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Compo_Expert_Strapazierter_Sportrasen

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Tipps und Inormationen über die Anlage und Pflege von strapazierfähigen Sportrasenflächen.

PFLEGEMASSNAHMEN

PFLEGEMASSNAHMEN ERHALTUNGSPFLEGE Erhaltungspflege für Intensivbelastung Bei der Benutzung eines Rasenplatzes durch mehrere Mannschaften beim Trai nings- und Punktspielbetrieb reicht die erwähnte Grundpflege nicht mehr aus. Hier wird der Einsatz von mechanischen Maßnahmen zur Optimierung der Rasennarbe erforderlich. Mit dem Vertikutieren entfernt man ab gestorbene Pflanzenteile, die sich zum Rasenfilz auf der Bodenober fläche an ge reichert haben. Der Gasaustausch im Bo den wird durch Aerifiziermaß nahmen ge fördert, gleichzeitig lässt sich bei bindigen Bodenarten ein Bodenaustausch vorbereiten. Die Stabilisierung der Rasentragschicht (RTS) durch geeignete Besandungsmaßnahmen zählt zu den regel mäßigen Erhaltungsmaßnahmen. Sofern keine geeigneten Geräte vorhanden sind, eignen sich diese Arbeiten für die Vergabe an Maschinenringe oder Fachfirmen des Garten- und Landschafts baus. Mechanische Bearbeitungsmaßnahmen sollten rechtzeitig mit gezielten Nährstoffapplikationen flankiert werden, damit durch ein gefördertes Regenerationswachstum ein rascher Narbenschluß gewährleistet wird. Abb. 29: Erhaltungspflege Erhaltungs pflege Stufe 2 Vertikutieren Filzreduzierung Ausdüngung Aerifizieren Belüftung Boden ­ austausch Besandung Abmagerung RTS 2 – 5 l/m 2 38 RATGEBER SPORTRASEN | www.compo-expert.de

Vertikutieren An der Bodenoberfläche bildet sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen (Ausläufer, oberirdische Wurzeln, Stängelteile, Mährückstände) nach und nach eine Filzschicht (Thatch), die sich negativ auf den Rasen auswirkt und des halb regelmäßig entfernt werden muss. Filz schadet dem Rasen: Hemmt Luftaustausch Vermindert Wasser- und Nährstoffeffizienz Mindert das Wurzelwachstum Reduziert die Scherfestigkeit Fördert Pilzinfektionen ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ Mit dem Vertikutieren schafft man Abhilfe. Hierbei schneiden senkrecht stehende Messer den Filz aus der Narbe heraus. Die Ar beits tiefe ist auf den Filzhorizont begrenzt und sollte nur bis an den Boden und nicht in den Boden reichen (Boden nur anritzen). Bei stärkerer Filzauflage muss häu figer vertikutiert oder auch mit Hohlspoons aeri fiziert wer den. Das Vertikutiergut ist auf jeden Fall von der Fläche zu entfernen. Aerifizieren Der obere Horizont einer Rasentragschicht unterliegt den stärksten Belastungen durch den Spiel- und Pfle gebetrieb, dies gilt insbesondere bei un günstigen Witterungsbedingungen. Verdichtungen und die Abnahme von Grobporen, verbunden mit Luftmangel und mangelnder Drainage, sind die Fol ge. Aerifizieren lockert den Boden und schafft Hohlräume zur Verbesserung des Gasaustauschs und damit zur Förderung des Wurzelwachstums und der bio logischen Aktivität des Bodens. Geräteeinsatz Die oberflächennahen Bodenverdichtungen werden mit geeigneten Aerifiziergeräten bis zu 8 cm Arbeitstiefe verringert. Bei den vielfältigen Arbeitswerkzeugen für das Aerifizieren sind die Hohlzinken besonders geeignet. Sie stechen den Bo den aus und hinterlassen einen Hohlraum im Boden. Vollzinken erreichen oft größere Tiefen, sie arbeiten allerdings nach dem Verdrängungsprinzip. Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg ist der Anteil der bearbeiteten Fläche. Je nach Zinkendurchmesser sind Lochzahlen von 400 bis 800 Löcher/m 2 möglich. ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ Bei Filzschichten größer als 10 mm mehrmals vertikutieren Regelmäßige Behandlungen mit dem Striegel hemmt den Aufbau von Filz Vertikutiermesser nie zu tief einstellen Saure Düngung beschleunigt die Filz bildung Floranid® Twin -Dünger reduzieren Filzaufbau Abb. 30: Regelmäßiges Striegeln beugt Filzaufbau vor Stark genutzte Rasenflächen werden im Frühjahr und Herbst aerifiziert. Lehmige Böden sollten öfter belüftet werden, am besten in Verbindung mit einer Besandung. Auf lehmigen, bindigen Böden wer den die ausgestanzten Bodenkerne grundsätzlich aufgenommen bzw. abgekehrt. Bei abgemagerten Rasentragschichten (DIN/FLL-Golf) kann der sandige Lochaushub nach dem Abtrocknen mit dem Schleppnetz oder geeigneten Bürsten in der Rasennarbe verteilt werden. Empfehlung: Um die erforderliche Regeneration der behandelten Flächen zu fördern, sollten ca. 2 Wochen vor der mechanischen Bodenbearbeitung die Gräser z. B. mit Floranid® Twin NK oder Floranid® Twin Permanent gestärkt werden. Abb. 31: Werden Filz schichten zu mächtig, muss vertikutiert werden Abb. 32: Aerifiziermaßnahmen in der stark verdichteten Mittelachse RATGEBER SPORTRASEN | www.compo-expert.de 39