Melocont® & Granmet® Pilzgerste Generelle Information Die biologische Bekäpfung gegen Mai-, Juni und Gartenlaubkäfer Das Leben der Maikäfer durchläuft vier Stadien: vom Ei über Engerling und Puppe zum Käfer. In wärmeren Regionen dauert der Lebenszyklus drei, in kälteren vier Jahre. Im Boden fressen die Engerlinge zunächst an Humusstoffen, später an Wurzeln und auch Erdäpfelknollen. Über der Erde naschen die Käfer mit Vorliebe an Blättern von Buche, Eiche, Ahorn und Obstbäumen; Ulmen, Eschen und Nadelbäume meiden sie. Die Schadensgebiete sind meist auf Tallagen beschränkt und reichen erfahrungsgemäß bis auf max. 800 m Seehöhe. In höheren Lagen ist der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticula) mit einjährigem Entwicklungszyklus ein nicht minder gefürchteter Schädling. Er wird häufig fälschlicherweise als Junikäfer (Amphimallon solstitiale) bezeichnet, der als dritter im Bunde seltener auftritt (siehe Abbildung 1). Letzterer hat in Mitteleuropa üblicherweise eine zweijährige Larvenentwicklung. Erkennungsmerkmale der Käfer Färbung Fühlerflächen Feldmaikäfer Junikäfer Gartenlaubkäfer Flügeldecken, Beine und Fühler rotbraun-gelbbraun ansonsten schwarz beim weiblichen 6-gliedrig; beim männlichen 7-gliedrig einfärbig gelbraun-braun 3-gliedrig Halsschild und Kopf grün- blau, Flügeldecke braun, Unterseite metallisch grün blau oder schwarz 3-gliedrig Größe 20-30 mm 14-18 mm 8,5-11 mm Besondere Merkmale Hinterleibsende mit spatelförmiger Verlängerung Feldmaikäfer Junikäfer Gartenlaubkäfer Abbildung 1: aus Freunde, Harde & Lobse (1969) - Foto Dr. Hermann Strasser Lückige Wiesen besonders gefährdet Maikäfer schlüpfen im Herbst aus der Puppe und bleiben bis zum Frühjahr im Boden. Sobald die Bodentemperatur über 10° C ansteigt, verlassen sie ihr Quartier und fliegen in Schwärmen zum Reifungsfraß Nach der Paarung suchen die Weibchen geeignete Stellen für die Eiablage. Sie lassen sich dabei von der Erdabstrahlung leiten. Wegen der vergleichsweise großen Wärmeab Erkennungsmerkmale der Larven Feldmaikäfer Junikäfer Gartenlaubkäfer Afterspalte quer dreistrahlig quer Größe 65 mm 50 mm 30 mm Feldmaikäfer Junikäfer Gartenlaubkäfer Abbildung 2: Anhand der Schaufelborsten (a) und der Dörnchenlängsreihe (b), auf der Bauchseite des Hinterleibsende von Altlarven, können die verschidenen Engerlingsarten unterschieden werden. (Subklew. 1937) - Foto Dr. Strasser Hermann strahlung werden Wiesen mit schütterem Bewuchs oder frisch gemähte Flächen in sonniger Lage bevorzugt angeflogen. Dort legen die Weibchen bis zu drei Gelege mit insgesamt bis zu 60 Eiern in 10 bis 25 cm Bodentiefe ab. Für ein Drittel der Weibchen endet die erste Eiablage mit dem Tod. Die Männchen bleiben am Waldrand oder zerstreuen sich ins Waldesinnere, wo sie sterben. Der Schwärmflug dauert ca.10 bis 21 Tage. Nach rund sechs Wochen schlüpfen die Engerlinge des ersten Larvenstadiums (L1). Zwei Monate später folgt die Häutung zum zweiten Larvenstadium (L2). Im Frühsommer des zweiten Entwicklungsjahres erfolgt die Häutung zum dritten Larvenstadium (L3). Bevor die Engerlinge im nachfolgenden Frühjahr zur Verpuppung in die Tiefe abwandern wird noch bis etwa Juni gefressen. Beim vierjährigen Zyklus dauern die beiden ersten Larvenstadien etwas länger als beim Dreijährigen. Engerlinge sind an der schmutzig weißen Farbe und an der C – förmigen Körperhaltung leicht zu erkennen. Sie haben eine braune Kopfkapsel und tragen drei Beinpaare am vorderen Körperbereich und einen dunkel durchscheinenden Kotsack am hinteren Körperende. Zur Unterscheidung der verschiedenen Larvenstadien dient die Größe der Kopfkapsel der Engerlinge. Im ersten Entwicklungsstadium (L1) wird ein Durchmesser der Kopfkapsel von bis zu 2,7 mm, bei L2 zwischen 3,8 und 4,5 und beim dritten Larvenstadium (L3) zwischen 6,7 und 7 mm erreicht. Ein ausgewachsener Engerling bringt durchschnittlich 2,4 Gramm auf die Waage und misst bis zu sieben cm Köperlänge.
Trotz ihrer mühsamen Art sich fortzubewegen, können Engerlinge im Boden erhebliche Strecken zurücklegen. Engerlinge im ersten Larvenstadium entfernen sich im Durchschnitt 45 cm vom Gelege, L2 - Engerlinge bis zum Herbst des ersten Jahres bis zu 64 cm. L3 - Engerlinge schaffen in zwei Tagen 10 cm. Das Maximum liegt bei 40 cm. Als Wegweiser dient die CO2-Konzentration in der Bodenluft. Sie steigt mit zunehmender Nähe von Wurzeln. Hauptschadensjahre Die Fraßtätigkeit der Engerlinge und damit der Schaden nimmt mit zunehmender Körpergröße zu. Beim Maikäfer sind beim 3-jährigen Entwicklungszyklus die größten Schäden bereits im Jahr nach dem Flug zu erwarten, und beim 4-jährigen Zyklus ist das Hauptschadensjahr zwei Jahre nach dem Flug. Beim Gartenlaubkäfer dessen Entwicklungszyklus 1-jährig ist werden die Schäden im Grünland im Spätsommer des Flugjahres sichtbar. Die Engerlinge ernähren sich vorerst unbemerkt von feinen Humusstoffen. Im dritten Larvenstadium (L3) wandern die Engerlinge nach oben und stürzen sie sich auf die Wurzeln der Gräser. Die Folge sind nestartig abgestorbene Grasnarben, die wegen des fehlenden Bodenschlusses die Bewirtschaftung am Hang unmöglich machen. Tricks und Tipps gegen Maikäfer & Co Langjährige Beobachtungen zeigen, dass Wiesen mit dichten bzw. hohen Pflanzenbeständen vor übermäßiger Eiablage abhalten. Deshalb lückige Wiesen mit geeignetem Saatgut dicht machen und das Grünland, wenn möglich erst nach dem Flug mähen. Mit Wasser und Nährstoffen gut versorgte Wiesen sind widerstandfähiger. Empfindliche Kulturen wie Erdäpfel erst nach intensiver Bodenbearbeitung vor dem Anbau pflanzen. Spezialkulturen mit Netzen abdecken. Melocont®-Pilzgerste gegen Maikäfer mit mechanischen Maßnahmen (intensive Bodenbearbeitung oder Abdeckung) kombinieren. Wiesen genau beobachten. Vermeintliche Trockenschäden können das Ergebnis von Engerlingsfraß sein. Alarmzahlen für verschiedene Kulturen Die tolerierbare Schädlingsdichte wird meist auf das zweite Larvenstadium der Engerlinge bezogen, da diese Generation für die größten Schäden in der Landwirtschaft verantwortlich zu machen ist. Zur Zeit sind nur Richtwerte für die Bewertung des Maikäferbefalls bekannt (Tabelle 2). Beim Maikäfer gilt als Schwellenwert ein Besatz von 35 bis 40 Engerlingen/m² für Grünland im Herbst des Flugjahres (L1-Stadium), im Frühjahr des Hauptschadensjahr 20 bis 30 Engerlinge/m² (L2-Stadium). Für Ackerland, wertvolles Kulturland und Baumschulen wird eine Bekämpfung ab 2 Engerlingen/ m² empfohlen. Kritische Befallszahlen im Hauptschadenjahr (Tabelle 2) Kulturart Engerlinge pro m² Grünland ab 40 Extensivgrünland ab 30 Getreide 10-15 Gemüse 2-3 Kartoffel 4-5 Baumschulen 1-2 Die Schwellenwerte für den Gartenlaubkäfer können höher angesetzt werden, da bei gleicher Engerlingszahl durch die geringere Größe und kürzere Verweildauer im Boden ein geringeres Schadensausmaß festzustellen ist. Mechanische Bekämpfungsmaßnahmen (Tabelle 1) Wirkungsgrad in % Weidegang im Herbst des Flugjahres 44 - 60 *) Weidegang im Frühjahr des Hauptschadenjahres 47 - 75 *) Eggen 63 Fräsen 78 Pflügen: junge Engerlinge 70-90 Pflügen: ältere Engerlinge 10-50 Kombination von Schälen + Pflügen + Eggen 67-90 Rotoreggen: einmalige Bearbeitung 33 Rotoreggen: zweimalige Bearbeitung 95 Quelle: Pötsch, Strasser, Berger in ÖAG INFO 2/97 *) Je nach Intensität des Weideganges
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