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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Die Nährstoffversorgung

Die Nährstoffversorgung der Pflanzen 03 Aufschluss durch Säureangriff: Pflanzen nehmen unter normalen Bedingen positiv geladene Ionen – Kationen wie K + , Mg ++ , Ca ++ – in grösserer Zahl und rascher auf, als die für die Ernährung notwendigen Anionen (NO 3– –– , H 2 PO 4– , SO 4 usw.) Die Pflanze ist bestrebt, für einen Ausgleich der Ladungsverhältnisse im Innern zu sorgen. Sie reagiert deshalb mit der Bildung von organischen Säuren sowie mit der Abgabe von H + -Ionen über die Wurzeln an die Wurzelumgebung (Erde, Substrat oder Wasser). Die Abgabe von H + -Ionen bewirkt einerseits direkt eine pH-Senkung im Wurzelbereich (auch wenn das Nährmedium allgemein im Neutralbereich liegt, können im Bereich der Feinwurzeln pH-Werte von 2,3 – 3 nachgewiesen werden). Andererseits werden an den Ladungsstellen des Bodens – im Ton, Humus usw. – gebundene Kationen wie K + , Mg ++ , Ca ++ + oder NH 4 abgelöst und pflanzenverfügbar gemacht. Aufschluss durch Komplexbildung: Neben H-Ionen scheiden die Wurzeln auch organische Anionen aus. Diese können z. T. als Chelatoren Metallionen der Kristallgitter angreifen und als Metallchelate komplexieren. Aufschluss durch Ausscheidung organischer Stoffe: Die Ausscheidung organischer Stoffe durch die Wurzel fördert das Mikroorganismenleben in Wurzelnähe (Rhizosphäre). Dadurch werden der mikrobielle Aufschluss anorganischer Verbindungen und der Humusabbau gefördert. Auch Pilze, hauptsächlich aus den Familien der Glomeromycota und Basidiomycota, können an den Wurzeln höherer Pflanzen zur Mobilisation der Bodennährstoffe beitragen (Mykorrhiza). Die Pilze leben artspezifisch in Symbiose mit höheren Pflanzen. Bei guter Nährstoffversorgung des Bodens nimmt ihre Artenzahl rasch ab und die direkte Nährstoffaufnahme der Wurzeln aus der Bodenlösung dominiert. Nachdem die Nährstoffe aus dem Boden in die Wurzeln gelangt sind, werden sie durch das Xylem (holziger Teil des Leitgewebes) zu den Blättern transportiert. Über das Blatt kann die Pflanze nur sehr kleine Nährstoffmengen aufnehmen. Erfolgt die Aufnahme aber über das Blatt, sind sie bereits am Hauptwirkungsort, die Wirkung tritt daher bei einer Blattdüngung rascher ein, als bei einer Düngung über den Boden. Die Blattdüngung ist daher insbesondere bei Spurenelementen erfolgreich, wo bereits kleinste Mengen eine grosse Wirkung haben. Physiologische pH-Senkung im Wurzelraum NH 4 + H + 10

03 Die Nährstoffreserven eines Bodens Mit Ausnahme des Stickstoffs, auf den weiter unten in diesem Abschnitt eingegangen wird, sind pflanzenverfügbare Nährstoffreserven im Boden hauptsächlich als anorganische Verbindungen vorliegend und können durch Bodenanalysen ermittelt werden. Phosphor geht im Boden mit Calcium, wenn vorhanden, und bei tiefem pH-Wert auch mit Eisen, Verbindungen ein. Kationen, wie z. B. Kalium, werden dagegen an Tonpartikel angelagert. Je nach Bodenart enthält ein Boden mehr oder weniger Reserven an diesen beschriebenen Formen. Ein grösserer Teil dieser adsorbierten Nährstoffe kann von der Pflanze durch die Ausscheidung der H + -Ionen während dem aktiven Wachstum ausgetauscht und aufgenommen werden. Bei den meisten anderen Nährstoffen laufen im Boden ähnliche Prozesse zwischen „in Bodenlösung bzw. leicht pflanzenverfügbar“, „austauschbar“ und „fixiert“ ab. Mit den gängigen Bodenuntersuchungsmethoden werden die pflanzenverfügbaren und die austauschbaren Fraktionen eines Nährstoffes analysiert. Eine Übersicht der gängigen Analysenmethoden befindet sich auf Seite 73. Die Verfügbarkeit der Nährstoffe am Beispiel des Phosphors austauschbarer Phosphor (ca. 6 % des P-Gehaltes im Boden) Phosphor in Bodenlösung (ca. 0,2 % des P-Gehaltes im Boden) fixierter Phosphor (ca. 94 % des P-Gehaltes im Boden) 11