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Das_wichtigste_zur_Duengung

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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Verfügbarkeit von

Verfügbarkeit von Nährstoffen in natürlichen Böden und Kultursubstraten 04 C/N-Verhältnis und Stickstoffmobilisierung g N/kg OS N-Mobilisierung N-Fixierung 120 100 80 60 40 20 0 -20 Hornmehl Mullhumus Reifer Kompost 10 20 Frischkompost Holz C/N Verhältnis der abbaubaren organischen Substanz Quantitativer Zusammenhang zwischen dem C/N-Verhältnis der abbaubaren organischen Substanz und der Stickstoffdynamik. Weizenstroh 30 40 50 60 70 80 Die Bodenreaktion Das Mass für die Bodenreaktion ist der pH-Wert. Je mehr Wasserstoffionen (H + ) in der Bodenlösung vorhanden sind, desto tiefer ist der pH-Wert und desto saurer ist der Boden. Unter Berücksichtigung des pH-Anspruchs einer Kultur kann dann die Eignung beurteilt werden und, wenn angebracht, eine Kalkung vorgenommen werden (siehe Kapitel 12). Einstufung der Böden nach ihrer pH-Reaktion pH (H 2 O) Bewertung Kalkbedürftigkeit 1) unter 5,3 stark sauer Kalkung erforderlich 5,3 – 5,8 sauer Kalkung erforderlich 5,9 – 6,7 schwach sauer kalkhaltige Dünger einsetzen 6,8 – 7,2 neutral keine Kalkung 7,3 – 7,6 schwach alkalisch keine Kalkung über 7,6 alkalisch keine Kalkung 1) Die Empfehlung ist stark vereinfacht. Für eine genauere Empfehlung sind die zusätzlich die folgenden Parameter zu berücksichtigen: – Ton-und Humusgehalt des Bodens – Bodenbewirtschaftung (Gemüse- und Ackerbau bzw. Grünland oder Rasen) 18

04 Besonders kritisch sind sehr tiefe pH-Werte (stark saures Milieu). Dadurch werden toxische Konzentrationen von Aluminium freigesetzt. Andererseits ist auf sehr basischen Böden die Bor-, Eisen- und Manganaufnahme durch die Pflanzen erschwert. Böden mit tiefem pH-Wert weisen oft eine schlechte und Böden mit eher höherem pH- Wert eine gute Bodenstruktur (Krümelung und Krümelstabilität) auf. Der Grund ist, dass in Böden mit einem hohen pH-Wert in der Regel auch die Kalkversorgung gut ist. Das im Kalk enthaltene Calcium stabilisiert die Krümelstruktur und wirkt somit positiv auf das Bodengefüge. Die Mehrheit der Feldfrüchte bevorzugt einen neutralen oder leicht sauren Boden, da die Löslichkeit der meisten Nährstoffe für gesundes Wachstum der Pflanzen bei pH-Werten zwischen 6,3 und 6,8 am höchsten ist. Einige Pflanzen bevorzugen jedoch saurere (zum Beispiel Kartoffeln, Erdbeeren, alle Moorbeetpflanzen, wie Hortensien und Rhododendren) oder alkalischere (zum Beispiel Kohl) Verhältnisse. Bei hohem oder niedrigem pH-Wert sind die Nährstoffe im Boden festgelegt und stehen den Pflanzen nur unzureichend zur Verfügung. Bei einem niedrigen pH-Wert werden Aluminium- oder Manganionen löslich und für Pflanzen in schädigenden Mengen zugänglich. Folgende pH-Werte werden für die meisten Freilandkulturen empfohlen: pH-Wert in 0.01 M CaCl 2 (nach Schachtschabel) pH-Wert in Wasser (allgemeine Messmethode) Kulturgruppen 5,0 bis 5,5 5,5 bis 6,0 säureliebende Arten 5,4 bis 6,0 5,9 bis 6,5 Gemüse (meisten), Gehölze, z. B. Weihnachtsbäume, Rosen, Obst, 6,0 bis 6,5 6,5 bis 7,0 Sommerblumen, Kräuter (meisten), Buchs, Feldahorn, Rasen, Kohlarten Für Rhododendren, Heidelbeeren, Eriken, Hortensien und andere säureliebenden Pflanzen sollte der Wert sehr niedrig (4,5 – 5,0) gehalten werden. Kulturen wie Calluna, Erica, Surfinia, säureliebende Enziane und blaue Hortensien, aber auch verschiedene Zitrusfrüchte oder Kulturheidelbeeren reagieren mit Chlorosen, wenn der pH-Wert nicht ausreichend tief ist. Häufige Ursache ist die eingeschränkte Verfügbarkeit und Mobilität von Eisen und anderer Spurenelemente. Bei den blauen Hortensien führen höhere pH-Werte zudem zu einer unbefriedigenden Blaufärbung. pH-Pufferung des Bodens Böden und Substrate verfügen gegenüber pH-Änderungen eine mehr oder weniger starke Pufferfähigkeit. Diese Widerstandsfähigkeit gegen pH-Schwankungen ist deshalb von Bedeutung, weil Pflanzen und Bodenorganismen auf plötzliche Änderungen des Säuregrades sehr empfindlich reagieren. Ursache für pH-Änderungen können z. B. die biologische Aktivität im Boden sein oder die Düngung. 19