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Das_wichtigste_zur_Duengung

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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Verfügbarkeit von

Verfügbarkeit von Nährstoffen in natürlichen Böden und Kultursubstraten 04 Kultursubstrate Kompostreiche Substrate und Komposterden haben ein gutes Nährstoff- und Wasserhaltevermögen. Für salzempfindliche Kulturen und für Ansaaten eignen sie sich jedoch nur bedingt. Denn sie weisen häufig einen hohen pH-Wert und hohe Phosphat- und Kaligehalte auf. Bei ungenügendem Verrottungsgrad kann ausserdem die Stickstofffixierung zu Wachstumsdepressionen führen. Torfreiche Substrate können Nährstoffe nur bedingt speichern. Eine Aufdüngung mit Langzeitdüngern ist deshalb sinnvoll. Das Speichervermögen für Nährstoffe kann durch Tonzusatz (tonige Landerde, Bentonit) verbessert werden. Aussaaterden bestehen hauptsächlich aus Torf und Sand mit niedrigem Nährstoff- beziehungsweise Salzgehalt, denn Keimlinge sind sehr salzempfindlich. Aufdüngung von Substraten Die Grunddüngung ergänzt die in den Substrat-Rohstoffen enthaltenen Nährstoffe für den Anfangsbedarf der Kulturen. Substrate mit Grunddüngung werden vorwiegend bei Kulturen eingesetzt, welche flüssig gedüngt werden (mit Nährsalzen oder mit Flüssigdüngern). Bei der Teilbevorratung wird dem Substrat für die erste Kulturphase ein Langzeitdünger beigemischt. In der zweiten Kulturphase wird mit Aufstreudüngern oder flüssig nachgedüngt. Bei der Vollbevorratung wird ein Langzeitdünger für die ganze Kulturdauer beigemischt. Sowohl bei der Teil- wie auch bei der Vollbevorratung kann der Langzeitdünger auch beim Pflanzvorgang durch Punktdüngung zudosiert werden. Kriterium Teilbevorratung Vollbevorratung Arbeitsaufwand der Düngung Nachdüngung notwendig Keine Düngung nach der Pflanzung Optimale Steuerung der Düngung Bei der Nachdüngung kann die Menge dem Kulturzustand angepasst werden. Bei zu starkem Wachstum keine Möglichkeit einzugreifen. Achtung: Sofern dem Substrat im Werk bereits ein vollwasserlöslicher Dünger (Typ „PG Mix“) zugegeben wurde, ist dies bei der Festlegung der Langzeitdüngermenge zu berücksichtigen, damit der Salzgehalt des Substrates nicht zu stark ansteigt. 22

04 Optimale Analysewerte von Kultursubstraten Analyse Optimalbereich für nährstoffempfindliche Kulturen Kulturen mit mittlerem nährstoffbedürftige Kulturen (Aussaaten) Nährstoffbedarf Wasserlösliche Nährstoffe aus Wasserextraktion (g/m 3 ) N (NO 3 -N + NH 4 -N) 40 – 80 80 – 170 170 – 280 P 2 O 5 15 – 30 30 – 60 60 – 110 K 2 O 95 – 190 190 – 280 280 – 380 Mg 10 – 25 25 – 50 50 – 70 Ca 40 – 120 120 – 200 200 – 320 Nährstoffreserven aus Ammoniumacetat-EDTA-Extrakt (g/m 3 ) P 2 O 5 45 – 85 85 – 170 170 – 340 K 2 O 120 – 230 230 – 470 470 – 940 Mg 30 – 60 60 – 120 120 – 250 Ca 240 – 480 480 – 960 960 – 1900 Fe *) 5 – 10 10 – 55 55 – 110 Mn *) 2 – 10 10 – 25 25 – 55 Cu *) 1 – 3 3 – 5 5 – 15 Zn *) 1 – 2 2 – 10 10 – 25 B *) 0,1 – 0,2 0,2 – 0,5 0,5 – 1 Salzgehalt mS/cm 0,4 – 0,6 0,6 – 1,2 1,2 – 1,8 pH-Wert (Wasser) tief günstig hoch 5,5 – 6,5 6,5 – 7,5 7,5 – 8,0 *) Damit die Versorgung sichergestellt ist, sollten diese Werte in leichten Substraten erreicht werden. In Komposten und Mischungen von Komposten mit Substraten liegen häufig höhere Werte vor. Diese sind jedoch meistens pflanzenverträglich. Um eine ausreichende Versorgung der Kultur zu gewährleisten, dürfen die folgenden Nährstoffmengen im Substrat während der gesamten Kulturzeit nicht unterschritten werden (nötigenfalls ist nachzudüngen). Analyse Mindest-Analysewerte von Substraten (Erhaltungsniveau) nährstoffempfindliche Kulturen (Aussaaten) Kulturen mit mittlerem Nährstoffbedarf nährstoffbedürftige Kulturen Wasserlösliche Nährstoffe aus Wasserextraktion (g/m 3 ) N 60 120 220 P 2 O 5 *) 25 40 90 K 2 O 100 220 330 Mg 15 30 60 EC-Kontrollwert (1:1,5-Vol.-Extrakt) mS/cm 0,5 1 1,5 *) Die Wasserlöslichkeit von Phosphor ist stark pH-abhängig. Wird bei pH-Werten von über 6,5 die wasserlösliche P-Menge nicht erreicht, sind die P-Reserven für die Beurteilung mit einzubeziehen. 23