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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Verfügbarkeit von

Verfügbarkeit von Nährstoffen in natürlichen Böden und Kultursubstraten 04 Erdlose Substrate (Hors-sol) Die erdlosen Substrate haben für die Wurzeln eine reine Stützfunktion. Sie dürfen deshalb keine schnell abbaubaren organischen Bestandteile enthalten. Mineralische Substrate (Steinwolle) haben eine reine Stützfunktion für die Wurzeln. Nährstoffe und Wasser werden kaum gespeichert. Organische Substrate (Kokosfasern usw.) speichern gewisse Nährstoffmengen, was die Kulturführung allerdings eher erschwert. Durch die gegenüber Steinwolle bessere Wasserspeicherung wirkt sich ein kurzfristiger Ausstieg des Bewässerungssystems jedoch weniger katastrophal aus. Hydrokultursubstrate Das Substrat ist mineralisch und besteht aus Blähton oder aus Vulkangesteins-Splittern. Wichtige Eigenschaften: darf pH-Wert nicht wesentlich beeinflussen, keine Nährstoffspeicherung (kontinuierliche Nährstoffversorgung durch Fertigation), Zeolith oder Tonminerale sind nicht geeignet, kalkfrei, gut benetzbar (gutes Wasserrückhaltevermögen) und gute Kapillarität. Bei der Düngung gilt es zu beachten, dass das Substrat keine oder nur eine beschränkte Pufferwirkung gegen pH-Schwankungen aufweist. Dies bedeutet, dass dem Verhältnis der beiden Stick stoffformen Ammonium und Nitrat im Dünger Beachtung geschenkt werden muss. Bei der Verwendung von hartem Wasser kann die Hälfte des Stickstoffs mit Ammonium zugeführt werden. Je niedriger die Wasserhärte ist, desto tiefer muss aber der Ammoniumanteil sein. Harnstoff sollte nicht verwendet werden, weil er zu unkontrollierten pH-Schwankungen führen kann. pH-Werte < 5 sollten vermieden werden, denn bei tiefen pH-Werten kann sich Nitrit anreichern. Auch können die Substratkomponenten Aluminium abgeben. Beides wirkt für Pflanzen ab relativ geringen Konzentrationen toxisch. 26

05 Wasser – ein wichtiger Nährstoff Die Bedeutung des Wassers für die Pflanze Wasser wird von den Pflanzen für drei verschiedene Zwecke benötigt: Die im Wasser enthaltenen Elemente Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) sind wichtige Bausteine für die Bildung von organischer Substanz. Die Pflanzen enthalten viel mehr Wasser als organische Substanz. Wasser ist verantwortlich für den Zelldruck, den sogenannten Turgor (Ausnahme: verholzte Pflanzen). Transport von Nährstoffen und Abkühlung (Transpiration). Die Pflanze nimmt im Verlaufe der Vegetation viel mehr Wasser auf, als sie zu ihrem Aufbau benötigt. Das überschüssige Wasser wird durch die Blätter verdunstet (Transpiration). Von der gesamten während einer Vegetation aufgenommenen Wassermenge verbleiben im Ernteprodukt nur rund 1 – 2 %. Beim Brutto- Wasserverbrauch (Evapo-Transpiration) ist auch die Verdunstung auf der Bodenoberfläche (Evaporation) von grosser Bedeutung. Für die Produktion von 1 kg Trockensubstanz benötigen Pflanzen im Freiland rund 400 – 800 Liter Wasser. Im Unterglasanbau liegt der effektive Wasserverbrauch bei Bodenkulturen wegen den fehlenden Niederschlägen und der stärkeren Verdunstung 2 – 3 Mal höher. Durch die Wahl der Bewässerungs- bzw. Kultursysteme hat man die Möglichkeit, Wasser zu sparen, so mit Tropfbewässerung, Hors-sol- Anbau oder geschlossenen Systemen. Dadurch kann der Verbrauch sogar im Unterglasanbau auf 150 – 350 l pro 1 kg Trockensubstanz reduziert werden. Das Wasserspeichervermögen eines Bodens hängt stark von der Bodenart ab. Lehm- und Schluffböden können die grössten Mengen pflanzenverfügbaren Wassers speichern (Wassermenge eines gesättigten Bodens, nachdem das Wasser der Grobporen bereits in den Untergrund versickert ist). Bodenart Wird die Bodenschicht von 30 cm vor dem Erreichen des permanenten Welkepunkts bewässert (Zuwarten bis zu diesem Punkt würde bereits zu Pflanzenschädigung führen), ergeben sich in Abhängigkeit der Bodenart die folgenden Richtwerte: Maximale Wassermenge pro Bewässerung (mm Wasser = Liter/m 2 ) Bewässerungsintervalle bei Tages-Wasserverbrauch *) von 3 l/m 2 6 l/m 2 Sand (S) 13 4 Tage 2 Tage Lehmiger Sand (lS) 22 7 Tage 4 Tage Sandiger Lehm (Sl) 24 8 Tage 4 Tage Lehm (L) 30 10 Tage 5 Tage *) Abhängig von Temperatur, Wind und Pflanzenart. 27