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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Düngung im Bio-Landbau

Düngung im Bio-Landbau 09 Leguminosen als Haupt- oder Zwischenkulturen (Klee, Erbsen, Bohnen, Lupinen usw.) sind eine weitere Möglichkeit, dem Boden zusätzlichen Stickstoff zuzuführen. Die symbiotische Fixierung von atmosphärischem N durch Knöllchenbakterien kann bis zu 250 kg N/ha in der oberirdischen Biomasse fixieren. Bei Umbruch derselben würde etwa 1/3 als pflanzenverfügbarer Stickstoff nach dem Abbau verfügbar sein. Bei den Stickstoffdüngern wird ein gutes Streubild angestrebt. Bei der Herstellung muss daher auf ein ausreichend grosses spezifisches Gewicht der Körner oder Pellets geachtet werden. Auch die homogene Kornabstufung ist für ein einheitliches Streubild sehr wichtig. Biologische Düngung im Garten- und Landschaftsbau Für die Düngung von Blumenrabatten, Sträuchern und Bäumen können Hornspäne mit Kompost gemischt werden. Hornspäne sind natürliche Langzeitdünger. Von einer Mischung mit 200 g Hornspänen und 10 Liter Kompost sollten nicht mehr als 2 – 3 l/m 2 ausgebracht werden. Höhere Mengen können mittelfristig zur Überdüngung führen. Diese Mischung darf nicht als Pflanzerde verwendet werden, der Nährstoffgehalt wäre viel zu hoch. Für Rasen, die nach Biorichtlinien gedüngt werden, stehen spezielle Rasendünger zur Verfügung, die in der FiBL-Betriebsmittelliste aufgeführt sind („Hauert Biorga Rasendünger“, „Hauert Progress Biorganic“). 70

10 Laboruntersuchungen und Schnellmethoden Für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung sind Laboruntersuchungen unerlässlich. Bodenanalysen Für eine gezielte Düngung sind nebst den Nährstoffbedürfnissen der Pflanzen auch verschiedene Bodeneigenschaften zu berücksichtigen. Diese können mittels periodischer Bodenuntersuchungen, welche der Optimierung der zukünftigen Düngung, aber auch zur Kontrolle früherer Düngungsmassnahmen dienen, erfasst werden. In der Pflanzenernährung interessiert nur derjenige Teil der Bodennährstoffe, welcher in „nützlicher Frist“ von den Wurzeln aufgenommen werden kann. Diese „nützliche Frist“ richtet sich einerseits nach der Kulturdauer und andererseits nach dem Auswaschverhalten des Bodens für Nährstoffe. Die meisten Nährstoff-Kationen sind im Boden mehr oder weniger stark an Ton- und Humuspartikel gebunden (siehe Kapitel 4). Nur ein kleiner Teil ist im Bodenwasser gelöst (siehe Seite 12). Damit der pflanzenverfügbare Nährstoffgehalt gemessen werden kann, müssen die Nährstoffe aus dem Boden extrahiert werden, denn auch diese Ionen müssen in einer wässerigen Lösung bestimmt werden. Dazu werden die verschiedensten Extraktionsmittel eingesetzt. Prinzipiell gibt es weder gute noch schlechte Methoden, denn jede hat ihre Vor- und Nachteile. Eine Analyse- bzw. Extraktionsmethode benötigt ein eigenes Interpretationsschema (Seite 91). Die Eichung erfolgt in aufwändigen Pflanzenversuchen unter verschiedenen Bodenbedingungen. Daraus können sich für die Anwendbarkeit der verschiedenen Methoden auch Einschränkungen ergeben. Eine weitgehende Unabhängigkeit von solchen methodenspezifischen Einschränkungen erreicht man auf elegante Weise, in dem man in einem Boden sowohl die leicht verfügbaren Nährstoffe als auch die längerfristig verfügbaren analysiert. Durch geeignete Kombination der beiden Werte (werden vom Labor berechnet) kommt man zu sehr breit abgestützten Aussagen über die Nährstoffmenge und Verfügbarkeit in einem Boden. Diese Analyse wird in unserem Labor routinemässig so durchgeführt (Standardanalyse mit Zusatzprogramm). Extraktion der leicht verfügbaren Nährstoffe Es werden ausschliesslich diejenigen Nährstoffe extrahiert, welche sich in der Bodenlösung befinden. Diese Extraktionsmethode hat – alleine eingesetzt – bei kurzdauernden Kulturen ausreichende Aussagekraft (z. B. rasch wachsende Gemüsekulturen im Gewächshaus, Topfpflanzen oder wenn man ganz einfach den Stickstoffversorgungsgrad bestimmen will). Als Ergänzung zu einer Reserve-Extraktionsmethode liefert sie wichtige Zusatzinformationen über die Verfügbarkeit der Nährstoffe. Extraktion der Reservenährstoffe Stärkere saure Extraktionsmittel bringen auch einen Teil der austauschbaren Nährstoffe in Lösung. Für längerdauernde einjährige und für mehrjährige Kulturen liefern diese Methoden wichtige Angaben für die längerfristige Düngerkorrektur und sind daher für solche Kulturen sinnvoll einsetzbar (z. B. Rasen, Baumschulen, Friedhöfe, Obst- und Weinbau usw.). 71