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Das_wichtigste_zur_Duengung

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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Laboruntersuchungen und

Laboruntersuchungen und Schnellmethoden 10 Repräsentative Tiefe Die Proben müssen aus derjenigen Zone stammen, in der die Nährstoffaufnahme vorwiegend stattfindet (Zone mit vielen Feinwurzeln). Bei Dauerkulturen (z. B. Rasen, Hecken), Gewächshausböden, fehlender Bodenbearbeitung oder wenn ein weisslicher Salzflaum an den Bodenkrümel sichtbar ist, muss die oberste Bodenschicht (2 bis 3 cm) vor der Probenahme entfernt werden. Kultur Entnahmetiefe (cm) Rasen 0 – 20 Baumschulen Neuanlage 0 – 25 ab 2. Standjahr 0 – 30 bei Tiefwurzlern zusätzlich 30 – 60 Zierpflanzen (z. B. auch Schnittblumen) 0 – 20 Hecken- und Strauchanlagen 0 – 30 Wiesen und Weiden: mit Grasnarbe 0 – 10 Ackerland und Kunstwiesen: Pflugschicht 0 – 20 Gemüsebau 0 – 30 Obst- und Weinbau Oberboden (ohne Grasnarbe) 0 – 25 Unterboden 25 – 50 Beerenanbau (ohne Grasnarbe) 0 – 30 Bei fleckenweise schlechtem Wachstum: Gemäss den obigen Anweisungen werden aus den guten und schlechten Regionen der Parzelle je eine Mischprobe gezogen. Der Vergleich der beiden Analysenresultate gibt nützliche (direkte und indirekte) Hinweise auf die Ursache des schlechten Wachstums. Von Substrat: Wie bei den Böden ist auch bei Substraten und Komposten eine repräsentative Probenahme von zentraler Bedeutung. Von Lagerhaufen oder Mieten: Mit einer Schaufel sind an 8 bis 12 Stellen Einzelproben zu entnehmen. Querschnitt durch den Haufen (Mantel-, Mittel- und Kernbereich): Material in sauberen Eimer geben und gut mischen, Muster von ca. 5 dl in sauberen Plastiksack abfüllen, Beutel abrieb- und wasserfest beschriften. Aus Töpfen oder Containern für die Kontrollanalyse: 5 – 8 Pflanzen zufällig auswählen, mit einem Löffel von oben bis zum Topfgrund ein „Profil“ ausheben, Substrat sorgfältig mischen und ein Muster von ca. 5 dl in sauberen Plastiksack abfüllen, Beutel abrieb- und wasserfest beschriften. Probenherstellung: Sind die oben erwähnten Voraussetzungen erfüllt, kann mit 10 bis 12 Einstichen in der Diagonale der Parzelle ein repräsentatives Muster hergestellt werden: Erde der einzelnen Einstiche in sauberen Eimer geben, mischen und ein Teilmuster von 2 – 3 dl in sauberen Plastikbeutel abfüllen (dabei Weisungen Ihres Bodenlabors beachten), Probe sollte „normalfeucht“ (nicht nass) sein, Beutel abrieb- und wasserfest beschriften. Achtung! Wurde dem Substrat ein umhüllter Langzeitdünger beigemischt, dürfen diese Kügelchen bei der Probenahme nicht verletzt werden (Pflanzen evtl. zuerst austopfen)! Boden- und Wasserproben dürfen nicht mit Düngern (auch nicht mit Spuren davon) in Kontakt kommen! Eimer, Schaufeln und Hände, welche mit Dünger in Kontakt standen, gründlich reinigen. Neue Plastiksäcke verwenden! 74

10 Interpretation der Analysenresultate und Düngungsempfehlung Die Anpassung der Normdüngung an den Nährstoffgehalt des Bodens erfolgt mit Hilfe so genannter Korrekturfaktoren. Der allgemeine Nährstoffzustand des Bodens an Phosphor, Kalium und Magnesium kann, abhängig von den Korrekturfaktoren, in fünf Klassen eingeteilt werden. Das Bodenlabor rechnet den analysierten Nährstoffgehalt in die Versorgungsklasse oder in den Korrekturfaktor um. Korrekturfaktor Beurteilung Versorgungsklasse > 1,4 arm A 1,2 – 1,4 mässig B 0,9 – 1,1 genügend C 0,2 – 0,8 Vorrat D < 0,2 angereichert E Der Unterschied zwischen Reserve- und Wasserextrakt liefert wertvolle Informationen über den Boden. Bei hohem Anteil an Reservenährstoffen und geringem Anteil an schnell pflanzenverfügbaren Nährstoffen handelt es sich in der Regel um Böden mit starker Nährstofffixierung. Ist jedoch der Anteil an Reservenährstoffen gering und jener an pflanzenverfügbaren Nährstoffen hoch, handelt es sich in der Regel um Böden mit geringer Austauschkapazität. Böden mit hohen Reserven und reichlich schnell pflanzenverfügbaren Nährstoffen (insbesondere auch Stickstoff) sind in der Regel tätige Böden, d. h. Böden mit hoher biologischer Aktivität. Liegen die Resultate sowohl für wasserlösliche Nährstoffe als auch für Reservenährstoffe in der AAC-EDTA-Methode vor, wird der Korrekturfaktor wie folgt berechnet: Kurzdauernde Kulturen (z. B. Gemüsebau) 2 x Korrekturfaktor wasserlöslich + 1 x Korrekturfaktor Reservenährstoffe 3 = Korrekturfaktor für Düngungsempfehlung Langzeitkulturen (z. B. Rasen, Baumschulen, Obst- und Weinbau) 1 x Korrekturfaktor wasserlöslich + 2 x Korrekturfaktor Reservenährstoffe 3 Auswahl der Dünger anhand der Korrekturfaktoren Korrekturfaktor wasserlöslich Korrekturfaktor Reservenährstoffe pH-Wert 1) = Korrekturfaktor für Düngungsempfehlung Löslichkeit des Düngers > 1 wasserlöslich < 1 > 1 > 6,8 wasserlöslich < 1 > 1 < 6,8 nicht wasserlöslich möglich 1) nur bei P und Mg beachten Um die erforderliche Nährstoffmenge zu berechnen, die zur Deckung des Bedarfs für eine bestimmte Kultur notwendig ist, wird die Normdüngung (z. B. in kg Nährstoff/ha) für den entsprechenden Nährstoff mit dem Korrekturfaktor multipliziert. Dies ergibt die korrigierte Normdüngung für diesen Nährstoff. Diese Berechnung führt man für alle zu düngenden Nährstoffe durch. Durch geeignete Kombination von Düngemitteln (darunter können auch Mist oder Kompost sein) wird die Nährstoffzufuhr so dem Bedarf unter Berücksichtigung der Bodenversorgung angepasst. 75