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Das_wichtigste_zur_Duengung

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Hauert gibt hier interessante Einblicke in die Welt der Nährstoffe.

Reifetests Geruchstest

Reifetests Geruchstest Mit einer Schaufel sind an acht bis zwölf Stellen Einzelproben entnehmen. Querschnitt durch den Haufen (Mantel-, Mittel- und Kernbereich) wählen. Faulige Gerüche deuten auf eine schlechte Pflanzenverträglichkeit hin. In diesem Fall muss ein Kressetest durchgeführt werden. Kressetest Zwei Schalen oder ein Teller werden mit 2 – 3 cm gesiebtem Kompost gefüllt *) , angefeuchtet und danach wird Kresse eingesät. Die eine Schale wird mit Frischhaltefolie (transparent) abgedeckt, die andere bleibt offen. Schalen danach an einen hellen, aber unbesonnten Ort stellen. Nach zwei bis drei Tagen sollten die meisten Samen keimen. Wenn eine Woche später sattgrüne Blätter und gut entwickelte weisse Wurzeln entstehen, so ist der Kompost reif und man kann ihn problemlos für alle Kulturen verwenden. Keimen die Saaten aber schlecht, stinkt es beim Öffnen des abgedeckten Gefässes oder sind die Blätter des abgedeckten Verfahrens vergilbt oder abgestorben, so fehlt dem Kompost noch die nötige Reife oder er weist eine Fehlrotte auf (Gärung). Empfehlung: Zur Kontrolle eine dritte Schale mit einwandfreiem Substrat als „Nullparzelle“ anlegen. Der Wachstumsvergleich zwischen dem einwandfreien und zu testenden Substrat schafft die Sicherheit, dass das Wachstum Dosierempfehlung für Reifkompost vom Substrat und nicht von anderen Faktoren (Saatgut oder Standort) beeinflusst wurde. *) Es kann auch ein Konfitüre-Glas zur Hälfte mit Kompost gefüllt werden. Kompostanalysen Komposte, die in den Handel gebracht werden, müssen gemäss der geltenden Gesetzgebung regelmässig untersucht werden (Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung). Damit die Analysen von den offiziellen Kontrollstellen akzeptiert werden, müssen sie von einem anerkannten Labor durchgeführt worden sein. Eine Schweizer Liste ist bei der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART erhältlich. Mit dieser Analyse werden die notwendigen Informationen für die Anwendbarkeit im Freiland (Flächenausbringung) erhoben, also z. B. für die Erstellung einer Dünger- und Schwermetallbilanz. Will man aber ein Pflanzsubstrat herstellen, sind andere Eigenschaften hilfreicher, denn die praktische Verwendbarkeit bzw. der Mengenanteil im Substrat wird vor allem von der Menge leicht verfügbarer Nährstoffe pro Volumeneinheit und der Textur bestimmt. Diese Werte müssen von einem sachkundigen Labor erhoben werden. Das Labor sollte ebenfalls eine Beratung abgeben können, wie viel Kompost mit welchen Komponenten zu mischen sind, um eine Pflanzerde herzustellen, die den Kulturansprüchen gerecht wird. Das Labor von „Hauert Dünger“ verfügt diesbezüglich über Erfahrung sowohl im analytischen wie im gärtnerischen Bereich. Kompostierung und Verwendung von Kompost 11 Kompost sterilisieren? Kompost, der die nötige Hitzephase durchlaufen hat, sollte nicht sterilisiert werden, da dadurch die Fähigkeit zur Krankheitsunterdrückung verloren geht. Gärtnerkomposte mit einem hohen Anteil Erde und Substrat erreichen die nötigen Temperaturen jedoch oft nicht. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Endprodukt zu sterilisieren und dieses danach für eine optimale mikrobiologische Besiedelung mit einer günstigen Mikroflora mit ca. 10 % Qualitätskompost zu impfen. Kultur Kompostmenge Ergänzungsdüngung im Frühjahr pro 6 m 2 (ca. Beetfläche) Starkzehrendes Gemüse 3 – 4 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 3 Joghurtbecher Hornmehl oder ca. 6 Joghurtbecher phosphor freien oder phosphorarmen Gartendünger (z. B. „Hauert Biorga Gartendünger“ oder „Hauert Gartensegen“). Mittelzehrendes Gemüse 2 – 3 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 2 Joghurtbecher Hornmehl oder 4 Joghurtbecher phosphorfreien oder phosphorarmen Gartendünger (z. B. „Hauert Biorga Gartendünger“ oder „Hauert Gartensegen“). Schwachzehrendes Gemüse 1 – 2 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 1 Joghurtbecher Hornmehl oder 2 Joghurtbecher phosphorfreien oder phosphorarmen Gartendünger (z. B. „Hauert Biorga Gartendünger“ oder „Hauert Gartensegen“). Obstbäume, Sträucher, Reben 1 – 3 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 30 – 40 g /pro Hornmehl. Blumenrabatten 2 – 3 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 30 – 40 g /pro phosphorfreien oder phosphorarmen Gartendünger (z. B. „Hauert Biorga Gartendünger“ oder „Hauert Gartensegen“). Beeren 2 – 3 Liter pro m 2 und Jahr Ca. 40 – 50 g /pro Hornmehl. 82

12 Massnahmen zur Korrektur des pH-Wertes und der Wasserhärte Aufkalkung von Böden Bei tiefen pH-Werten gedeihen in mineralischen Böden viele Pflanzen nicht mehr opti mal. Gleichzeitig können ein Calcium- und oft auch noch ein Magnesiummangel vorliegen. Die nachstehende Tabelle gibt Richtwerte für die Aufkalkung (Meliorationskalkung vor Pflanzung) für gartenbauliche Flächen und Freilandbaumschulen an. Davon ausgenommen sind Kulturen mit speziellen pH-Ansprüchen. Bei säureliebenden Kulturen sollten die Calcium- und Magnesiumreserven analysiert werden und es muss, wenn nötig, mit Calcium- und Magnesiumdüngern ohne basische Wirkung gedüngt werden. Kalkmenge als kohlensaurer Kalk (CaCO 3 ) 1) in kg pro ha pH leichte, sandige Böden mittelschwere, lehmige Böden 2) schwere, tonige Böden 2) < 5,3 3500 5500 6000 5,4 – 5,8 2500 4500 5500 5,9 – 6,3 1500 3500 4500 1) 100 kg kohlensaurer Kalk sind 56 kg CaO äquivalent. 2) Mengen über 3500 kg / ha auf 2 Kalkungen aufteilen im Abstand von 2 Jahren. Einstellung und Steuerung des pH-Wertes in Substraten auf Torfbasis Die häufigste Art, den pH-Wert eines Substrats zu steuern, sind die Aufkalkung, die Steuerung der Wasserhärte sowie die Wahl des geeigneten Düngers. Kultur Härte des Giesswassers Aufkalkung des Substrats, bezogen auf reinen Weisstorf, pH 3,8 – 4 Säureliebende Kulturen, pH-Optimum von 4 – 5 Kulturen mit einem optimalen pH-Bereich von 5 – 6 Regenwasser, weiches Wasser bis 15 °fH oder 8 °dH Regenwasser, weiches Wasser mittelhartes Wasser 15 – 25° fH oder 8 – 14° dH 1 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) pro m 3 3 – 4 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) und 2 – 3 kg Feingrit pro m 3 3 – 4 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) und 1 – 2 kg Feingrit pro m 3 Bewässerungsdüngung Physiologisch saure Düngung, zum Beispiel mit „Hauert Plantaktiv 20+5+10 (Typ Azal 312)“ Physiologisch saure Düngung, zum Beispiel mit „Hauert Plantaktiv 20+5+10 (Typ Azal 312)“ hartes Wasser über 25 °fH 3 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) pro m 3 oder 14 °dH Kulturen mit einem optimalen pH-Bereich von 6 – 7,5 Regenwasser, weiches Wasser Mittelhartes Wasser, hartes Wasser 4 – 5 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) und 3 – 4 kg Feingrit pro m 3 4 – 5 kg kohlensaurer Kalk (pulverförmig) und 1 – 2 kg Feingrit pro m 3 Alkalische Nachdüngung im Extremfall Neutrale bis leicht saure Düngung Da die Torf- und Kalkeigenschaften variieren können, sollte eine Probemischung hergestellt und der pH-Wert gemessen werden. 83