Massnahmen zur Korrektur des pH-Wertes und der Wasserhärte 12 Senkung des pH-Wertes im Boden/Substrat Der pH-Wert kann durch die Einarbeitung von Torf oder von elementarem Schwefel („Hauert Schwefel gekörnt“) gesenkt werden. Elementarer Schwefel wird durch Bodenorganismen umgesetzt. Diese Umsetzung führt zur pH-Senkung. Je nach Pufferung des Bodens ist sie mehr oder weniger stark. Dieser Vorgang setzt einen biologisch aktiven Boden/Substrat und eine gute Durchlüftung voraus. Bei Temperaturen um 20 °C wird das Minimum je nach zugesetzter Schwefel menge nach sechs bis zehn Wochen erreicht. Faustregeln für die „Kalkneutralisation“: Mit 1 kg elementarem Schwefel können 3,2 kg Kalk neutralisiert werden. Im gewachsenen Boden Das durch die Umsetzung gebildete Sulfat erhöht den Salzgehalt des Bodens. Elementarer Schwefel darf deshalb nur in kleinen Gaben ausgebracht werden. Schwefel wird mit Vorteil 20 cm tief eingearbeitet. pH-Senkung um ca. 0,5 pH-Einheiten bei Einarbeitungstiefe von 20 cm mit „Hauert Schwefel gekörnt“ Bodenart Sandboden Lehmboden Kalkzustand kalkarm mässig kalkhaltig kalkarm mässig kalkhaltig Schwefelmenge (g/m 2 ) 2 x 60 2 x 120 2 x 85 2 x 135 Die zweite Applikation ca. 2 – 3 Monate nach der ersten vornehmen, aber vorher den pH-Wert messen! Im Kultursubstrat Der Einsatz von elementarem Schwefel muss vorsichtig geplant werden. In einem schwach gepufferten Substrat (z. B. auf Torf- oder Torfersatzbasis) oder in komposthaltigen, aber kalkfreien Substraten sinkt der pH-Wert mit 1 kg Schwefel /m 3 um bis zu 0,7 pH-Einheiten. Gleichzeitig steigt der Salzgehalt in einem Zeitraum von acht bis zwölf Wochen um 0,5 bis 0,8 mS/cm (1:1,5-Volumenextration). Faustregel Mit 1 kg elementarem Schwefel pro m 3 Substrat wird der pH-Wert um 0,4 bis 0,7 Einheiten gesenkt. Vorsicht bei schwach gepufferten Substraten In schwach gepufferten Substraten (Torfoder Torfersatzbasis) oder in komposthaltigen, aber kalkfreien Substraten kann der Salzgehalt schnell stark ansteigen (in acht bis zwölf Wochen um 0,5 bis 0,8 mS/cm (1:1,5-Volumenextration). Achtung Mangan In komposthaltigen Substraten sind die Manganreserven oft relativ hoch. Eine pH-Senkung führt dann zu einer beträchtlichen Freisetzung von Mangan in leicht pflanzenverfügbarer Form. Dies kann zu Lasten der Eisenaufnahme gehen. Die Verwendung von hartem Giesswasser bewirkt einen Anstieg des pH-Wertes in Substraten. Durch die Zugabe von Schwefel kurz vor der Verwendung des Substrats kann dieser Effekt kompensiert werden. Lange Lagerzeiten des Substrats können aber zu pH-Absenkungen unter den tolerierbaren Bereich führen (weil dann die Bewässerung mit hartem Wasser ausbleibt). Deshalb darf der Schwefel zur pH- Absenkung erst kurz vor der Verwendung des Substrates zugesetzt werden. Schwefelbedarf (g/m 3 ) Angabe in französischen Härtegraden: 1,6 x Kulturdauer in Wochen x °fH = g Schwefel/m 3 Angabe in deutschen Härtegraden: 2,7 x Kulturdauer in Wochen x °dH = g Schwefel/m 3 Dies gilt unter den folgenden Voraussetzungen: Mittleres Substrat (30 % Kompost, wenig Landerde, 30 % Torf und ca. 40 % Torfersatz), Kulturdauer bis zu 20 Wochen. Dies sind Richtwerte. Es empfiehlt sich unbedingt, über die gesamte Kulturdauer einen Vorversuch mit mehreren Schwefelstufen durchzuführen! 84
12 Die Wasserenthärtung Die Gesamthärte des Wassers ist für die Pflanzen nicht von Bedeutung, lediglich die Karbonathärte (ein Teil der Gesamthärte) muss vermindert werden. Teure Verfahren, wie die Enthärtung durch Ionenaustauscher oder Vollentsalzungsanlagen, entfernen zwar Salze aus dem Wasser, aber auch das für die Pflanzenernährung wichtige Calcium. In Regionen mit versalztem Wasser ist eine Vollentsalzung notwendig. In Deutschland und der Schweiz ist die Qualität des Leitungswassers jedoch so gut, dass dies nicht notwendig ist. Bei Enthärtungsverfahren auf „Austauscherbasis“, wie sie recht oft in Anlagen in Grossgebäuden anzutreffen sind, muss ausserdem darauf geachtet werden, dass das Calcium nicht durch ein unerwünschtes Element wie Natrium ausgetauscht wird. Dies ist bei Hydrokulturen in Gebäuden mit Enthärtungsanlagen von Bedeutung. Enthärtung mit chemischen Zusätzen Menge Menge (g/m 3 oder ml/m 3) bei … Härtegrad Hinweise (g/m 3 oder ml/m 3) °fH °dH °fH 10 15 20 25 30 35 40 °dH 5 8 11 14 17 20 22 Säurezufuhr mit Dosierpumpe Salpetersäure 62% 14,6 26,1 0 73 146 219 293 365 438 Stickstofflieferant, gefährliche Handhabung. Phosphorsäure 75% 18,2 32,5 0 91 182 P-Konzentration in der Nährlösung wird zu hoch Anwendung limitiert wegen P-Konzentration; gefährliche Handhabung. „Hauert Aqua- 20 33 0 100 200 300 400 500 Organische Säure. Balance” Enthärtung in einem Bassin Schwefelsäure 97% 5,5 9,8 0 28 55 83 110 138 165 Bildung von Calciumsulfat als Ballastsalz (verursacht evtl, Blattflecken); gefährliche Handhabung. Ammoniumoxalat 7,1 12,7 0 31 71 106 142 178 213 Fällung in Bassin, Entfernung von ½ Calcium und ½ – Enthärtung durch NH 4 N, Verursacht keine Blattflecken. Oxalsäure 12,6 22,5 0 63 126 189 252 315 378 Fällung in Bassin, Entfernung von Calcium, 2 – 3 Std. Absetzzeit, Verursacht keine Blattflecken. pH-Senkung im Wurzelraum Ammoniumstickstoff (g N/m 3 ) 2,8 5,0 0 14 28 42 56 70 84 Risikoarm und pflanzenphysiologisch optimal; reagiert eher träge, wirkt im Wurzelraum. Enthärtung nicht unter 10 °fH Die Karbonathärte darf nicht unter eine Resthärte von 10 °fH (5 °dH) fallen. Der pH-Wert des enthärteten Wassers muss über 5,5 liegen, sonst besteht die Gefahr eines pH-Sturzes. Wird Giesswasser bis auf 10 °fH enthärtet, muss anschliessend nitratbetont nachgedüngt werden, denn die Pufferkapazität des Wassers fängt die versauernde Wirkung von Ammoniumstickstoff nicht mehr auf. Vorsicht beim Hantieren! Bei der Verwendung von starken Säuren ist eine Schutzausrüstung (Schutzbrille usw.) erforderlich. Gesetzliche Lagervorschriften beachten! 85
Das Wichtigste zur Düngung Mangan
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