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Ratgeber Sportrasen

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Der professionelle Ratgeber von Compo Expert für erfolgreiche und strapazierfähige Sportrasen

PFLEGEMASSNAHMEN

PFLEGEMASSNAHMEN GRUNDPFLEGE Rasenmäher Der Gerätemarkt bietet vielfältige Maschi nen als Spezialmäher oder als An bau ein heiten für Universalschlepper an. Grundsätzlich gilt für alle Rasenmäher zur Erreichung eines akzeptablen Schnittbildes, die Schneidwerkzeuge regelmäßig zu schärfen. Bei der Auswahl eines Mähsystems für den Sportrasen sollten folgende Kriterien beachtet werden: Spindelmäher ■ Höchste Schnittqualität (Prinzip Sche renschnitt) ■ Sehr gut einstellbar ■ Besonders für Tiefschnitt geeignet ■Regelmäßiger Einsatz erforderlich Beregnung Rasengräser bestehen zum überwiegenden Teil aus Wasser (ca. 80 – 90 %). Zur Erhaltung und Wieder herstellung ihrer Funktionsfähigkeit benötigen Rasensportflächen deshalb eine aus reichende Wasserversorgung. Bedingt durch die Bauweise von DIN-Normgerechten Sport rasenplätzen ist ei ne Zusatzbewässerung während der Ve getations periode unumgänglich. Beim Bau von intensiv genutzten Sportanlagen werden leistungsstarke Beregnungssys teme (Versenkregneranlagen) eingebaut. Daneben kommen mobile Beregnungsanlagen mit meist geringerer Kapazität zum Einsatz. Der tatsächliche Wasserverbrauch hängt vom Standort, Bodenaufbau und dem Rasentyp ab. Der durchschnittliche tägliche Wasserbedarf liegt bei 2,5 l/m 2 und schwankt je nach Grasart, Temperatur und Verdunstung zwischen 1 und mehr als 5 l/m 2 . Durch ein gezieltes Bereg nungsregime lässt sich die Artenzusammensetzung eines Rasenbestandes nachhaltig beeinflussen. Vorteilhaft ist eine ausreichende und ergiebige Bewässerung, die den gesamten Wurzelhorizont gleichmäßig durchfeuchtet. Viele kleine Wassergaben erhöhen die Wasserverluste, verkürzen das Wurzelsystem und fördern das Auftreten der unerwünschten Poa annua. Abb. 16: Wurzelwachstum bei unterschiedlichen Beregnungsmengen 15 – 20 l/m 2 2 – 4 l/m 2 Sichelmäher ■ Hohe Flächenleistung ■ Auch bei hohem Aufwuchs einsetzbar ■ Mulch-Mähdecks möglich (Schnittgut wird zerkleinert) ■ Schnitt ohne Gegenmesser (Sensenschnitt) 20 RATGEBER SPORTRASEN | www.compo-expert.de

In der nachfolgenden Tabelle wird der Wasserbedarf der verschiedenen Arten dargestellt. Tab. 8: Bewertung des Wasserbedarfs nach Gräserarten Wasserbedarf Gräserart (Botanischer Name) Gräserart (Deutscher Name) gering Festuca arundinacea Rohrschwingel Festuca ovina Festuca rubra Lolium perenne Agrostis stolofinera Agrostis capillaris Poa annua Schafschwingel Rotschwingel Deutsches Weidelgras Flechtstraußgras Rotes Straußgras Jährige Rispe hoch Poa supina Lägerrispe Quelle: Schulz, 1994 Beregnungszeitpunkt Zur Ermittlung des geeigneten Bereg nung s zeitpunkts bedarf es einer auf merksamen Beobachtung vor Ort. Grund sätzlich sollte die natürliche Nieder schlagsmenge erfasst werden. Daneben liefert ein Ausstich des Bodenprofils gute Hinweise auf den Feuchte gehalt. Sobald in Trockenperioden die Fußabdrücke im Rasen über einen längeren Zeitraum sicht bar bleiben, sollte die Beregnung gestartet werden. Als spätester Termin gilt der Beginn der Rasenwelke. Eine optimale Terminbestimmung erfolgt durch im Bo den eingebaute Feuchtemesser (z. B. Tensiometer). Starke Sonneneinstrahlung und kräftiger Wind verringern die Beregnungseffizienz durch Verdunstung und Abdrift. Die sehr frühen Morgenstunden haben sich in der Praxis als Termin be währt. Beregnungsintensität Zur Ermittlung der Beregnungsmenge gilt die Regel, dass der Wurzelhorizont durchfeuchtet, aber nicht mit Wasser übersättigt sein sollte. Je nach Bodenart und Aufbaustärke ergibt sich daraus ei ne Beregnungsmenge von 15 – 20 l/m 2 . Häu fige kleine Beregnungsgaben verringern in der Regel die Durchwurzelungstiefe der Gräser und fördern die flach wur zelnde Art Poa annua. In Abhängigkeit vom Temperaturverlauf in den Sommermonaten führt dies in der Praxis zu vari ablen Beregnungs intervallen von 3 bis 14 Tagen, wobei extreme Situa tionen mit anhaltenden Tempera turen über 30 °C sicherlich Sondermaßnahmen zur Erhaltung des Rasens erfordern. Tab. 9: Ermittlung des Wasserbedarfs für die Beregnung von Rasensportplätzen in Abhängigkeit von Standort und Bauweise in l/m 2 /Jahr Standort Norm bodennah Baugrund Sand/Kies Norm bodennah Baugrund Lehm/Ton Norm Dräsch.-Aufbau Oberboden humusarme Sandböden Oberboden tiefgründ. Lehmböden Trockene Lagen < 700 mm Mittlere Lagen 700 – 900 mm Niederschlagsreiche Lagen > 900 mm 200 150 250 250 150 100 75 150 150 75 0 0 50 50 0 Zu- und Abschläge nach Nutzungs- und Standortbedingungen möglich. Quelle: Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 1994 RATGEBER SPORTRASEN | www.compo-expert.de 21