Die sogenannte Strohdecksaat, in Steillagen und über der Waldgrenze angewandt, ist eine Entwicklung der 1960er Jahre. Bereits damals wurde darüber geforscht, wie man unbegrünte und erosionsgefährdete Flächen wie Skipisten, Straßendämme und Böschungen wieder grün und vor allem auch sicher machen konnte. Es war der Botaniker und Geologe Dr. Hugo M. Schiechtl, der schließlich entdeckte, welch hervorragende Wirkung Bitumenemulsionen bei der Begrünung derartiger Flächen zeigten. … so der Sohn. Der Sohn machte Johann Schwarzenberger während seiner Abwesenheit und auch in der Folge also alle Ehre – wie sich wenige Jahre später, als Erich 1957 sein eigenes Gewerbe anmeldete, herausstellen sollte, sogar ein wenig mehr als er eigentlich sollte. Denn wie der Vater, so eben auch der Sohn Der Apfel fällt nie weit vom Stamm. Beide sehr ehrgeizig und regelrechte „Leithammel“, wie man in Tirol so schön sagt, waren sie bestrebt, den anderen zu übertrumpfen. Das war vielleicht für ihr persönliches Verhältnis mitunter sehr belastend. Dem Unternehmen aber hat es gut getan, denn die beiden gingen getrennt auf Reisen und verkauften natürlich umso mehr. Schon allein aus dem Grund, weil sie – wieder zu Hause angekommen – nicht derjenige mit den schlechteren Zahlen sein wollten. Improvisationstalent. Ende der 1950er Jahre begann Erich, Saatgut aus Dänemark und Frankreich zu importieren. Das Geschäft lief so gut, dass der Tennen deutlich erweitert werden musste. Schon damals war es mitunter eine Plage mit den Behördengängen und Bewilligungen. Generell waren die Zeiten aber natürlich andere. Denn wenn man Erzählungen von früher zu hören bekommt, muss man doch staunen, mit wieviel Pragmatismus und auch Erfindungsreichtum man Alltagsschwierigkeiten gemeistert hat – oder sie umgangen hat, wie das in der Familie Schwarzenberger legendäre Stuhl-Tisch- Stuhl-Konstrukt zeigt. Als durch eine Gesetzesänderung auch Dauerwiesenmischungen als Mischung, wie es sie bis heute gibt, verkauft werden konnten, fertigte man bei Schwarzenberger zuerst einmal eine eigene Schaufel an, mit der das ganze Prozedere wesentlich einfacher von der Hand gehen sollte. Angeliefert wurden die Kleesamen in 100-Kilo-, die Grassamen in 50-Kilo-Säcken. Und die wollten entsprechend gelagert sein, es waren nämlich viele – so viele, dass sie bis unters Dach der Tenne reichten. Was machten die Schwarzenbergers also? Die ersten Lagen wurden abgelegt, dann kam ein Stuhl dazu, dann ein Tisch und zum Schluss war es eben besagte Stuhl-Tisch-Stuhl-Konstruktion. Ein Paradies für einen Arbeitsinspektor. Weniger Paradies für die Schichter. Denn nicht selten kam es vor, dass man sich, nachdem die Ware fertig gestapelt war, zur verdienten Jause verabschiedete und als man zurück kam, konnte man von vorne beginnen. Die Konstruktion war – trotz all ihrer Raffinesse – eben doch nicht ganz so einsturzsicher. Übergabe. 1960 übergab Johann den Betrieb offiziell an Erich. Das war in den Augen Johanns aber eher als formaler Akt zu sehen, denn er dachte gar nicht daran, sich nun auch aus der Geschäftsführung zurückzuziehen. Die Folge davon kann man sich – in Anbetracht der bereits erwähnten Tatsache, dass sowohl Vater als auch Sohn in der Bemessung des Alpha-Gens keineswegs zu kurz gekommen waren – ausmalen. Im schlussendlich anberaumten Waffenstillstandsgespräch einigte man sich darauf, dass Johann fortan das machen solle und könne, was er immer schon machen wollte: Landwirt zu sein. Erich hingegen konzentrierte sich voll und ganz auf den Samenhandel. Und das tat er ausschließlich: Sicher zwanzig Jahre lang ging Erich am Stall vorbei, ohne auch nur annähernd zu wissen, was sich darin abspielte. Johann wiederum war ganz in seinem Element und kümmerte sich hingebungsvoll um seine Kühe, Schweine, Hennen, Bienen und alles andere. Nun, da beide gut beschäftigt waren, war auch der familiäre Wenn der Amtsschimmel wiehert … Es war in den 1950er Jahren, als der damalige Weererwirt bei Johann Schwarzenberger eine Mischung mit Luzernen, Rotklee, Glatthafer, Goldhafer und einigen weiteren Gräsern orderte. Johann war skeptisch und erklärte dem Wirt, dass sich Luzerne und Rotklee nicht sonderlich gut vertragen würden. So wurde das damals im Pflanzenbauunterricht und in jedem Fachbuch gelehrt. Der Wirt meinte daraufhin nur: „Schwarzenberger, misch das zusammen. Ob es geht oder nicht, lass meine Sorge sein.“ Gesagt, getan. Denn auch Johann war neugierig. Als man schließlich einige Zeit später das Feld begutachtete, war man mehr als überrascht. Der Futterertrag war gewaltig. Nun gab es damals eine Förderung des Ministeriums für Mischungen entsprechend dem Mischungsrahmen, doch darin war die „Kolsass-Weerer-Mischung“, wie man sie nun nannte, nicht enthalten. Sohn Erich Schwarzenberger suchte also um Aufnahme der Mischung beim Ministerium an. Die Antwort kam postwendend und war so vorhersehbar wie der Sonnenaufgang: „Luzerne und Rotklee vertragen sich nicht.“ Als Erich erwiderte, dass die Praxis die gängige Lehrmeinung bereits widerlegt hätte, wurde er mit einem lapidaren „Ach, hören Sie mir mit Ihrer Praxis auf!“, abgespeist. Da gab es nichts mehr zu rütteln, der Amtsschimmel hatte gewiehert und dabei blieb es. Zwei Jahre vergingen. Erich verließ gerade eine Importbesprechung im Ministerium in Wien, an der er teilgenommen hatte, als ein Sachbearbeiter ihm, mit einem Zettel winkend, nachlief: „Herr Schwarzenberger, ich habe eine gute Nachricht für Sie. Diese Luzernen-Rotklee-Mischung ist Spitzenreiter beim Ertrag!“ Nun denn, die Praxis hatte also doch über die Theorie gesiegt. Die Mischung durfte ab dem Folgejahr als Schrittmachergemenge offiziell angeboten werden und fand – allerdings mit geänderter Zusammensetzung – auch den Weg in den österreichischen Mischungsrahmen. Samen Schwarzenberger stellt die Kolsass-Weerer-Mischung immer noch nach der Original-Rezeptur her. 34 35
Ach, ihr habt auch Hundefutter?“
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