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Wie wir wurden, was wir sind

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Ein Buch über die Firma Samen Schwarzenberger. Vom Gründer Johann bis zur Betriebsübergabe 2022 von Erich an Markus Schwarzenberger. Viele Jahrzehnte beschreiben spannendste Ereignisse.

18.09.1970 12.01.1971

18.09.1970 12.01.1971 1970ER Der Tiroler Grafiker Arthur Zelger entwirft das Tirol Logo. Reinhold Messner und Peter Habeler (re.) besteigen 1978 als erste Menschen des Mount Everest ohne Sauerstoff. 1974 startet der Bau des Arlberg- Straßentunnels. Je 500 Arbeiter gruben sich von beiden Seiten aus durch den Berg. Das alte Sprichwort des Tunnelbaus „pro Tunnelkilometer ein Toter“ bewahrheitete sich. 14 Menschen starben während der Bauzeit von 53 Monaten. Das Gerücht, demzufolge sich der leitende Ingenieur Julius Lott das Leben genommen habe, weil er befürchtete, dass sich die Enden der gleichzeitig vorangetriebenen Tunnelröhren nicht treffen würden, ist allerdings unwahr. Am 4. Februar 1976 werden die XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck eröffnet. Der Inntalautobahn-Abschnitt Weer-Jenbach wird eröffnet. Zwei Jahre später, am 4. August 1972, folgt der Abschnitt Wiesing- Kufstein. 12.09.1971 Der Kufsteiner Autorennfahrer Klaus Reisch verunglückt bei einem Sportwagenrennen tödlich. 05.07.1974 Die Tiroler Bauern erhalten eine Pension. 29.10.1972 Die Stubaier-Gletscherstraße wird eröffnet. Baubeginn des Arlberg-Straßentunnels. Am 1. Dezember 1978 wird er – mit 13.972 Meter der längste Österreichs – eröffnet. 13.11.1975 Ein Zivilstreifenauto wird erstmals mit Radar ausgerüstet. 08.06.1975 Mit Maria Giner (ÖVP) zieht bei der Landtagswahl eine einzige weibliche Abgeordnete in den Tiroler Landtag ein. 08.05.1978 Der Zillertaler Peter Habeler und Reinhold Messner besteigen als Erste den Mount Everest ohne Sauerstoffgeräte. 04.02.1973 Innsbruck wird mit der Austragung der Olympischen Winterspiele 1976 beauftragt. 17.06.1973 Volksbefraqung über die Auflassung des Innsbrucker Flughafens. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 10,5 Prozent spricht sich ein Großteil für den Flughafen aus. 04.02.1976 Die XII. Olympischen Winterspiele werden in Innsbruck eröffnet. Mit seinem Ritt über die Buckel des Patscherkofels wird Franz Klammer zum Olympiasieger und Nationalhelden. Die ÖVP-Politiker Alois Lugger, Innsbrucker Bürgermeister und Landtagspräsident, und Landeshauptmann Eduard Wallnöfer bestimmten mit Parteigeschäftsführer Robert Fiala die Landespolitik. Eine maßgebliche Rolle spielte auch Bischof Paulus Rusch. In den 70ern galt Finanzminister Hannes Androsch als aufstrebender Star der österreichischen Sozialdemokratie, ehe er bei Bundeskanzler Bruno Kreisky in Ungnade fiel. Speziell zu Kreisky pflegte Wallnöfer ein fast freundschaftliches Verhältnis. Die stabile Mehrheit der Tiroler ÖVP war in den 1970ern nie in Frage gestellt. Zwar verlor Wallnöfer bei den Landtagswahlen 1970 zwei Mandate an die SPÖ, 1975 holte er sich aber die Zweidrittelmehrheit wieder zurück. Wallnöfer hatte mehr mit den Konflikten innerhalb seiner Partei zu tun als mit seinen politischen Gegnern. Als die Erde stillstand. Der Bauboom in Tirol blieb auch in den 1970ern ungebrochen. „Verkehr und Strom bringt Leben und Reichtum“, „Verkehr bringt Leben“ Der Bauboom der 1960er setzt sich fort. Mit dem Arlberg-Straßentunnel und immer noch mehr Straßen wird auch allmählich deutlich, dass der Verkehr zu Lasten der Umwelt geht. Erstmals wurde in der Folge in Innsbruck 1977 ein Messcontainer für Umweltbelastungen eingerichtet. war das Motto von Wallnöfers Politik. Andernorts zog Ruhe ein. Die Innsbrucker Altstadt wurde mit 2. Mai 1972 zur Fußgängerzone. Der vorausgesagte Tod der Altstadt trat nicht ein. Erzwungene Ruhe kam auch in anderer Hinsicht. Am 17. Oktober 1973 stürzte der israelisch-arabische Jom-Kippur- Krieg die Welt in die Ölkrise. Der Ölpreis stieg um 70 Prozent. Die Autobahnen verwaisten. In Österreich wurde ein autofreier Tag pro Woche angeordnet. Um Heizkosten zu sparen, wurden an den Schulen die sogenannten Energieferien im Februar eingeführt. Lasst die Spiele beginnen. Am 3. Mai 1973 legte Bürgermeister Lugger den Grundstein für das zweite olympische Dorf, 53 Häuser werden neu errichtet. Die Architektur war umstritten und wird immer wieder als negatives Beispiel in Sachen Städtebau herangezogen. Am 4. Februar 1976 wurden die XII. Olympischen Winterspiele in Innsbruck eröffnet. Problematisch war die Wetterlage vor Beginn der Spiele. Ein überdurchschnittlich warmer und schneearmer Winter führte zur Befürchtung, dass zu wenig Schnee fallen würde. Ab Anfang Januar wurde daher Schnee aus dem Wipptal nach Innsbruck transportiert, um die Durchführung aller alpinen und nordischen Wettbewerbe auch bei ausbleibendem Schnee sicherzustellen. Transport und Verteilung des Schnees wurden vom Bundesheer organisiert. Gut eine Woche vor Beginn der Spiele setzte kräftiger Schneefall ein. Franz Klammer wurde als Abfahrtsolympiasieger zum Nationalhelden. Zum ersten Mal ist damals auch Eistanz eine olympische Disziplin. Wackere Burschen. Die 70er waren auch das Jahrzehnt des Wacker Innsbruck. Die Kicker rund um Kurt Jara und Bruno Pezzey werden 1972/73/75/77 österreichischer Fußballmeister, 1973/75/78/79 Cupsieger, steigen 1979 aber auch in die zweite Liga ab. ▞ 52 53