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Wie wir wurden, was wir sind

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Ein Buch über die Firma Samen Schwarzenberger. Vom Gründer Johann bis zur Betriebsübergabe 2022 von Erich an Markus Schwarzenberger. Viele Jahrzehnte beschreiben spannendste Ereignisse.

1980 wurde das halbe

1980 wurde das halbe Jahrhundert gefeiert. In der Halle, vor der Tür auf Torfballen – es war ein unkompliziertes und herzliches Fest mit vielen Teilnehmern. Erich sen. war ein großer Förderer der Völser Vereine, und so ließ es sich auch die Musikkapelle nicht nehmen, anlässlich der Feierlichkeiten aufzuspielen. Karl Ruetz arbeitet seit 1989 bei Schwarzenberger. „Die Ruhe, die er in seinem Tun an den Tag legt, ist bewundernswert. Mit Karl im Rücken konnte man ohne schlechtes Gewissen auf Urlaub fahren, er machte das“, sagt Erich Schwarzenberger. Federn lassen. 1986, nach neun Jahren, hatte der LKW, der nach Ottos Rückkehr aus den USA angeschafft worden war, ausgedient. Das andauernde Überladen hatte ihm arg zugesetzt, doch die Anschaffung eines neuen Wagens lohnte die paar tausend Kilometer im Jahr nicht. Also machte sich Erich jun. auf dem Gebrauchtwagenmarkt auf die Suche und fand einen Mercedes 1926 mit 600.000 Kilometern auf dem Zähler – das reichte. Nun wurde der fahrbare Untersatz nach genauen Vorstellungen von Erich jun. entsprechend umgestaltet. Das Auto wurde zerlegt, Bleche eingeschweißt, der Rahmen sandgestrahlt und lackiert. Der Aufbau sollte einen Heckrahmen mit Hebebühne haben und Doppelbordwände, die an den Seiten geöffnet werden konnten. Also wurde der Umbau in Auftrag gegeben. Die Wochen vergingen und als der Wagen fix und fertig ankam, begutachtete man ihn voller Stolz von allen Seiten. Perfekt. Jetzt nur noch schnell in die Prüfhalle nach Innsbruck, dann konnte es losgehen. Doch nichts da. Die Federn waren gebrochen. Half nichts, musste repariert werden. Aber dann – nichts wie rein mit dem LKW in die gute Stube alias Garage. Oder doch nicht – denn durch die neuen Federn passte er nicht mehr rein. Er war zu hoch. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Also wurde die nunmehr nutzlos gewordene Garage kurzerhand zur Rampe aufgeschüttet und somit zum Kommissionierplatz für den LKW umgestaltet, den man ja sowieso dringend brauchte (das redete man sich angesichts des Höhendebakels zumindest ein). Am Ende war alles gut und nun machte auch das LKW-Fahren endlich Spaß, denn mit der neuen Motorisierung war man nun endlich nicht mehr die Schnecke auf der Autobahn. King of the road. Man kennt es: Kann man in der Theorie mehr transportieren, wird das naturgemäß auch in der Praxis umgesetzt Ein Ausflug in das Transportwesen Der neue LKW leistete auch mit 600.000 Kilometern gute Dienste – vor allem, als man ihn mit einem zusätzlichen Hänger ausstattete. Als er schließlich den Dienst quittierte, und man vor der Entscheidung stand, erneut ein neues Zuggerät anzukaufen, entschied man sich anders. „Probieren wir es mit den Frächtern – einen LKW können wir immer noch kaufen“, war das Fazit. Durch die Umstellung auf Spedition konnten Bestellungen schnellstmöglich kommissioniert und verschickt werden und mussten nicht mehr zu wöchentlichen Lieferungen zusammengefasst werden – das kam bei den Kunden natürlich gut an. „Alles in allem war mein Ausflug in die Transportbranche eine tolle, aber teure Sache“, erinnert sich Erich Schwarzenberger jun. 70 71